Kunst ist
die Wiedergabe
der Welt
um mich
durch die
Weit in mir.
(Edward
Hopper)
"Die Bilder sind im Kopf'
Auf dem Weg zur Wirklichkeit - wie
Kunst Wahrheit enthüllt und zur Erkenntnis führt.
Im weiten Feld der Diskurslage
soll ein Ausgangspunkt gesetzt werden. Zielführend ist es, den Versuch zu
unternehmen, zuerst den Begriff Kunst einzugrenzen. Da die Kommunikation als
Verständigung im zwischenmenschlichen Bereich durch das System Sprache geprägt
ist, kann die Begriffsbestimmung von Kunst auch nur sprachlich erfasst werden.
Kunst ist eine ästhetische
Sprache, mit der etwas abgebildet oder gebildet wird.
Dabei werden Objekte in eine
bestimmte Form gebracht, die dann einen Prozess der Bewußtwerdung und
Erkenntnis auslösen.
Kunst so betrachtet ist eine in
Materie gesetzte Vorstellung.
Der Blick auf ästhetische
Phänomene soll die Erkenntnis der Welt und Wirklichkeit eröffnen, die zu einer
rational - wissenschaftlichen Weitsicht tritt.
Dabei kann Ästhetik nicht allein eine Erweiterung der
rational -epistemologischen Perspektive sein, sondern ein eigenständiger
Ansatz, der die wissenschaftliche Rationalität beeinflussend trifft.
Ästhetik bezeichnet so die Einheit
von sinnlicher Wahrnehmung der Realität und dem daraus entstehenden subjektiven
Urteil.
Es dreht sich also darum, ob das
Artifizielle einen eigenständigen Sinn des Erkennens generieren kann.
Aufgabe des Künstlers liegt nicht
darin, den Weg zu zeigen, sondern diese Sehnsucht zu wecken.
Denn Kunst ist die entwickelte
Tätigkeit, die auf Wissen, Übung, Wahrnehmung, Vorstellung und Intuition
gegründet ist. Sie kann als Ergebnis gezielter meschlicher Tätigkeit erfasst
werden, die nicht eindeutig durch Funktionen festgelegt ist.
Kunst ist ein
menschliches Kulturprodukt, das Ergebnis eines kreativen Prozesses oder der
Prozess selbst.
Kunst ist eine autonome Form, die
symbolisch verortet sein kann.
Allgemein gesprochen ist Kunst das Hervorbringen von
etwas, das nicht auf natürliche Weise zustande gekommen ist, geleitet von einem
Wissen, dass den, der seine Kunst beherrscht, leitet.
Damit bezeichnet Kunst einen
kulturellen Akt, wenn unter Kultur eine Leistung zu verstehen ist, die über das
Naturhafte hinausführt.
Kultur ist zu
verstehen als die Gesamtheit zeichenhaft vermittelter Sinndimensionen und
Praxisformen, mit denen Menschen Naturverhältnis und Vergesellschaftung
meistern und reflektieren.
Als Geflecht sich stetig
verändernder Bedeutungen bestimmt die Kultur das zivilisierte Leben in allen
seinen Aspekten.
Sie ist seit den 1960er Jahren als
Durchmischung von Hoch- und Populärkultur, als Durchmischung technischer,
apparativer, epistemischer, symbolischer, ikonischer und narrativer Elemente zu
verstehen. Neben Bild- und Wortquellen aller qualitativen und medialen
Ausdifferenzierung werden religiöse, ethnische wie soziale Rituale,
Lebensstile, habituelle Muster des Agierens, Objekte materieller Kultur sowie
auch Techniken der gesellschaftlichen Reproduktion und Naturbearbeitung als
gleichberechtigt anerkannt.
In diesem Rahmen ist Kunst also
ein kulturelles Produkt oder Tätigkeit, eine in die Welt gesetzte Aussage, eine
Konstruktion. Deshalb ist zu fragen, wodurch sich die Wirklichkeit, die
Realität qualifiziert? Ist sie die Summe des Wirklichen?
Wirklichkeit ist ein
Erzeugnis, Erzeugnis der Wahrnehmung. Weil es das Phänomen der Wahrnehmung
gibt, kann es überhaupt Wirklichkeit geben. Das Phänomen der Wahrnehmung
qualifiziert zugleich das Mich des Agierens. Wirklichkeit besteht nicht, sodass
sie mimetisch abgebildet werden kann, sondern wird im Wahrnehmungsprozess
erzeugt. Wirklichkeit, Realität ist eine Konstruktion, Konstruktion dessen, der
wahrnimmt.
Eine darüber hinausgehende
Definition von Wirklichkeit scheint in der Praxis zum Scheitern verurteilt,
denn eine solche verbindliche Definition von Wirklichkeit außerhalb des
Wahrnehmungsprozesses ist obsolet.
Im Prozess der Wahrnehmung
ereignet sich die qualitative Aufladung des Wirklichen zu einem fassbaren
Realen.
Ohne diesen Prozess bleibt das
Etwas, was wir als Wirklichkeit versuchen zu fassen erst einmal eine Möglichkeit,
etwas, was durch konstruktive Wahrnehmung qualifiziert wird.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen