Sonntag, 7. Juni 2015

Sonntägliche Gedanken "...damit wir klug werden!"

Sonntägliche Gedanken "...damit wir klug werden!"

Vieles, was wir leben, spielt sich zuvor im Gehirn ab. Dieses "Ding" hat gelernt, als Gefahrensensor im Überlebenskampf zu funktionieren, wie können wir überleben angesichts der Feinde aller Art, dem Hunger, der Kälte...? Das menschliche Gehirn klinkt sich immer ein, indem es auf das Schlimmste gefasst ist, ein in gewisser Hinsicht "katastrophisches Gehirn."
Die menschliche Spezies hat überlebt, weil "wir" uns auf das konzentrierten, was schieflaufen kann. Im Focus des katastrophischen Gehirns stand und steht nicht das, was gut geht! Denn vom Guten geht ja keine Gefahr aus. Automatisch lebt es sich, wenn alles glatt läuft. Wenn allerdings etwas nicht klappt, dann schaltet sich die Konzentration des Gehirns als Bewusstsein ein.
Diese Haltung mag in den Vorzeiten der Jäger und Sammler nützlich gewesen sein angesichts der permanenten Gefährdung des Lebens. In heutiger Zeit der modernen Welt ist diese Haltung nicht mehr hilfreich und dienlich. Im Gegenteil! Denn wie wir unsere Erfahrungen bewerten, beeinflusst direkt unsere Stimmung und unser Wohlbefinden! Wenn also die Konzentration des Bewusstseins sich vornehmlich auf das "Problematische" richtet und dabei das "Schöne", das, was gelingt und Freude bereitet, allzu schnell aus dem Focus unserer Aufmerksamkeit verschwindet, wächst die Gefahr, dass sich ein "Freudemangelsyndrom" entwickelt. Damit bezeichne ich eine unbestimmte Traurigkeit, die nicht durch existentielle Sorgen ausgelöst wird, sondern durch den Verlust an Lebensfreude. Dagegen hilft ein "Auskosten" der freudigen Momente, die es in jedem Leben gibt. Das "katastrophische Gehirn" ist auf den Weg des Umlernens zu bringen durch das bewusste Registrieren und Festhalten der freudigen, erlebten Momente, ja durch ein Inszenieren und Zelebrieren solcher Situationen, die das Leben richtig lebenswert machen. Wer die Freuden links liegen lässt, gibt den Katastrophengedanken einen Vorschub. Wenn es uns gelingt, das erfahrene und erlebte Schöne richtig und bewusst auszukosten, hat das Auswirkungen auf alle Lebensbereiche. Es lässt uns freundlicher und beziehungsfreudiger agieren, es fördert unsere Achtsamkeit, Gelassenheit und Konzentration und unterstützt Zufriedenheit, Selbstwert und Wohlbefinden. Ein Weg, der sich lohnt! Um es deutlich zu sagen, mit der Strategie des positiven Denkens hat dieser vorgeschlagene Weg nichts zu tun. Statt die Dinge schönzumalen, geht es um eine positive Gefühlsarbeit im Hier und Jetzt als besondere Facette der Lebenskunst. Jeder achtsam und bewusst erlebte Glücksmoment gibt dem persönlichen Leben Sinn und Bedeutung, weil wir unsere Erfahrungen dann wirklich wertschätzen. Denn was wir denken und glauben prägt unsere Persönlichkeit, gestaltet unser Leben und bestimmt unsere Zukunft.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen