Pflücktexte sind sprachliche Interventionen, die verstörend subversiv oder affirmativ klärend Fragliches in einen neuen Antwortrahmen stellen.
Pflücktexte können zu stärkenden Wegbegleiter werden.
Pflücktexte wollen gepflückt und weitergegeben werden.
Sprache - Ruhe - Stille
Die sprache die trägt
sie der boden des denkens
das netz der erkenntnis
der humus des verstehens
Ruhig werden
die sprache verlassen
und kommen
zu den worten
worte
die begriffe entstehen lassen
dinge in sagbarkeit verwandeln
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Was ist
was zeigt es
und wozu
sprache lässt verbindungen finden
worte bleiben den dingen nah
darin ruhen
ohne begründende wertung
einfach sein
einfaches sein
durch worte hindurch
stille erfahren
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Die vordergründige sinnlichkeit
den lärm der sinne
der gedanken
und gefühle
verlassen
lassen
schauen
hören
ohne zu werten
ohne zu urteilen
nur da sein
spüren und lauschen
dinge ereignen lassen
wenn ruhe einkehrt
einfälle haben
wenn leere sich ausbreitet
nur dann kann etwas
einfallen
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Stille - Ruhe
schauen
ohne etwas bestimmtes
sehen zu wollen
den willen lassen
reines offensein
Schauen
eine blume anschauen
ohne sie zu zerlegen
in farbe und form
einen baum einen menschen
aufnehmen
wie er ist
ohne wertung
ohne urteil
ohne ihn einzusortieren
in denkmuster und schubladen
in sprache
Stille - Ruhe
in der ruhe
ordnende
heilende
harmonisierende
kräfte erfahren
Achtsamkeit führt in die Stille
Ruhe macht etwas mit uns
das wort sein lassen
es zu mir lassen
es atmen
achtsam werden
auf den rhythmus
der mich abseits
der nach außen
gerichteten sprache
im innern trägt
Atmen
und das bewusstsein
wird nach
innen
gerichtet
atmen erzeugt ruhe
wenn die gedanken
die immer wieder hochkommen
abfließen
wenn leere sich ausbreitet
stille
die still sagt
Siehe
mit dem atem gefüllt
Ich bin bei dir
Ausatmen
in all die gedanken und
gefühle hinein
die sich einstellen
nicht verdrängen
mit dem atem
schwebend lassen
sie
getragen vom einfall
des wortes
nicht begriff
lebendiges wort
Ich Bin Bei Dir
gedanken gefühle
ankern
das wort mit dem atem verbunden
lebendig
neues geschieht
ICH BIN BEI DIR
getragen werden
in die tiefe der ruhe
die zu dir spricht
ICH und da nicht allein
in berührung kommen
mit dem inneren ort
dort wo alte sprache
keinen zutritt hat
weil sie keinen zugang findet
dort wird neues geboren
das zur ruhe kommt
ein neuer geist
SIEHE ICH BIN MIT DIR
Ruhe und Sprache
Die sprache die trägt
sie der boden des denkens
das netz der erkenntnis
der humus des verstehens
Ruhig werden
die sprache verlassen
und kommen
zu den worten
worte
die begriffe entstehen lassen
dinge in sagbarkeit verwandeln
Interkulturell nachgedacht
Bemühet euch nicht, neue Lehren zu predigen, sondern gebt euch hin in Liebe. Euer abendländisches Denken steht allzu sehr im Banne von Eroberungsgedanken, und euer traditioneller Wahn, Proselyten zu machen, ist neu eine Form davon. Christus predigt nie sich selbst oder ein neues Dogma oder eine Lehre, er predigt bloß Gottes Liebe.
Rabindranath Tagore (1861–1941)
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Mir schien, dass man umso krampfhafter an der eigenen Identität festhielt, je fraglicher sie wurde!
Man muss üben, wenn man das eigene Herz für die Begegnung mit Gott disponieren will.
Von der Ichbezogenheit zur Gottbezogenheit, Leer-werden, kontemplativer Erlösungsweg, Ausrichtung auf Gott, den "Namen Jesu".
Stille, atmen, auf den Atem achten, ohne große Worte und Gesten:
Schauen und nicht Nachdenken
Lauschen und nicht Reden
Spüren und nicht Analysieren
Mit dem Dasein beten
Auf die Natur, den Körper, den Atem, die Hände achten,
Stilles atmen und beten des Namen Jesu (Herzensgebet)
Achte auf die Pause zwischen den Atemzügen.
Ich schaue auf Gott und Gott schaut auf mich - das verwandelt und heilt!
"Wenn dein Herz wandert oder leidet, bring es behutsam an seinen Platz und versetze es sanft in die Gegenwart des Herrn. Und selbst wenn du in deinem Leben nichts getan hast außer dein Herz zurückzubringen und wieder in die Gegenwart unseres Gottes zu versetzen, obwohl es jedes Mal wieder fortlief, nachdem du es zurückgebracht hattest, dann hast du dein Leben wohl erfüllt." (Franz von Sales)
Kontemplativ beten heißt, einfach da sein, aufmerksam und absichtslos in der Gegenwart Gottes verweilen. Nichts tun, nichts erreichen wollen, auch keine besonderen Erfahrungen, Gott um seiner selbst willen lieben, nicht um seiner Gaben willen!
Wenn ich erlebe, wie mein ruheloser Geist wieder ständig am Denken, Machen und Tun ist, kehre ich zurück in die Gegenwart, zu meinem Atem, zu meinen Händen und zum Namen Jesu, d.i. zum Dasein.
Nur zu Gott schauen und sich von ihm anschauen lassen. Nichts mehr. Und dann sehen, was passiert und wohin es mich führt.
"Deine Strahlen fassen und dich wirken lassen" (Gerhard Tersteegen)
Statt ständig selber zu wirken und das Reich Gottes in die Welt zu pressen!
Die Zeit
»Die Zeit ist nicht heute. Die Zeit ist überhaupt nicht mehr, denn es könnte gestern gewesen sein, lange her gewesen sein, es kann wieder sein, immerzu sein, es wird einiges nie gewesen sein. Für die Einheiten dieser Zeit, in die andere Zeiten einspringen, gibt es kein Maß, und es gibt kein Maß für die Unzeiten, in die, was niemals in der Zeit war, hineinspielt.« Ingeborg Bachmann
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Der Weg
Du hörst zu. Wenn du zuhörst, wird zu dir gesprochen.
Wenn zu dir gesprochen wird, öffnen sich die Türen, wenn die Türen
geöffnet sind, dann bist du ganz bei ihnen, du kannst sie berühren, in
ihrem Innersten sein. Nur so befreist du sie von ihren Zweifeln und
ihren Ängsten vor den Übeln der Welt. Du befreist sie und dafür
geben sie dir ihre Unterschrift, ihr Vertrauen und am Ende ihr Geld.
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Der Anfang...
Wer staunend zum erstenmal sein Spiegelbild betrachtet, fragt: “Wer ist der, welcher mich so staunend ansieht?”. Wenn das Denken sich selbst betrifft, beginnt das “Denken des Denkens” und wir fragen, was ist das eigentlich, “Denken”? Wohin führt es, wie weit trägt es, was leistet es, wo sind seine Grenzen? Philosophie jenseits des Staunens ist Fragen, ist Hinterfragen, in Frage stellen.
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Im Anfang war
das Wort (Joh. 1,1)Theologische Sätze sind voraussetzungslose,
nicht ableitbare Sätze:
Dass Gott allein aus der
Selbstmitteilung seines Wortes
zu erkennen ist, das ist ein
analytischer Satz,
mit dem Kirche und Theologie
stehen oder fallen.
Es darf nicht vergessen
werden, dass der Mensch im Verhältnis zu Gott
sich zuerst etwas sagen zu
lassen und also zu hören hat,
was ihm unbekannt ist und
was er sich auf keiner Weise
und in keinem Sinn selber
sagen kann.
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Gib deiner Zeit mehr Leben
Einatmend weile ich ganz im gegenwärtigen Augenblick.
Ausatmend weiß ich,
dass es ein wundervoller Augenblick ist.
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Ich glaube...
an die Auferstehung
der Toten...
Und werde ich dann meine
Verstorbenen wiedersehen?
Die Frage ist falsch
gestellt:
Da ist dann kein Ich.
Da ist alles eins.
In der Zeitlosigkeit sind
wir und unsere Verwandten eins.
Für den Verstand ist das nicht
zu begreifen,
weil wir uns nur eine
personale Beziehung vorstellen können.
In der Zeitlosigkeit aber
gibt es eine viel innigere Verbundenheit.
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Verbundenheit
Im
Universum ist alles mit allem verbunden.
Es gibt kein
Abgetrennt-Sein.
Was an einem Ort geschieht,
kann sich unmittelbar an
einem ganz anderen Ort auswirken.
Es gibt in der Wirklichkeit
a-kausale Verbindungen,
die sich unbegreiflicherweise
wechselseitig beeinflussen.
Sie beginnen dort,
wo deine Gedanken und
Gefühle entstehen.
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Weltsicht – sich
ein Bild machen
Die
Welt ist nicht, was wir sehen, hören und intellektuell begreifen.
Die Welt ist alles, was der
Fall ist,
aufgebaut auf der zufälligen
Struktur unserer fünf Sinne und des Intellektes.
Wir Menschen kreieren die
Welt.
Unser Weltbild ist ein
menschliches, kein absolutes.
Wesen auf anderen Sternen –
sollte es sie geben – haben ein anderes Weltbild.
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Allem, was lebt, ist heimlich
ein Verfallsdatum aufgedruckt.
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Aufbruch
Gerade wenn du mit vielen anderen
Menschen zu tun hast,
wenn viele von dir etwas wollen,
wenn du dich in intensiven Gesprächen
auf sie einlässt,
dann brauchst du die Stille, die die
vielen Worte,
die du täglich hörst,
in dir zum Schweigen bringt.
Gefangen
In einem
Leben von Pflichten und Normen
Vergessend darüber
Die
Freiheit die geschenkt ist
Suchend nach
Glück
Heraus aus
der Enge
Die du dir
selbst auferlegst
Wagend
Den
Schritt nach vorn
Dass du
wirst
Wozu du
gedacht bist
(H.Hübner 1/2013)
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Der Geist
wird reich
durch das,
was er
empfängt,
das Herz
durch das,
was es
gibt.
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Fragen
Fragen Fragen
fragen
fragen
Fragen
und keine
Antwort
Leer
der Himmel
Ausgezogen die
Antwort
auf die Frage
ausgezogen
Dich
zu erreichen
neben dir
trifft Frage auf Antwort
und du schaust
noch immer fragend
in den Himmel
(H.Hübner 12/2012 nach
Motiven
aus Questions/The Moody
Blues)
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Sehnsucht
Ankommen in einem Sinn
Der das Suchen und Fragen zum Ziel führt
Doch so oft irrend umher
Im Dickicht des Lebens
Seinen unüberschaubaren Wahlmöglichkeiten
Sehnsucht
Nach Heimat und Sinn
Die Einladung hören
Die Sinnlosigkeit aufhebt
In dieser Zeit – die geschenkte
Und laufen und sehnen und tun
Sehnsucht
Fülle erlebend
Sehnen sucht
Und findet
(H. Hübner 1/2013)
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1. Leben
Nur für heute
werde ich mich bemühen, einfach den Tag zu erleben - ohne alle Probleme meines
Lebens auf einmal lösen zu wollen.
2. Sorgfalt
Nur für heute
werde ich größten Wert auf mein Auftreten legen und vornehm sein in meinem
Verhalten: Ich werde niemanden kritisieren; ja ich werde nicht danach streben,
die anderen zu korrigieren oder zu verbessern... nur mich selbst.
3. Glück
Nur für heute
werde ich in der Gewissheit glücklich sein, dass ich für das Glück geschaffen
bin ... nicht nur für die andere, sondern auch für diese Welt.
4. Realismus
Nur für heute
werde ich mich an die Umstände anpassen, ohne zu verlangen, dass die Umstände
sich an meine Wünsche anpassen.
5. Lesen
Nur für heute
werde ich zehn Minuten meiner Zeit einer guten Lektüre widmen. Wie die Nahrung
für das Leben des Leibes notwendig ist, ist die gute Lektüre notwendig für das
Leben der Seele.
6. Handeln
Nur für heute
werde ich eine gute Tat vollbringen - und ich werde es niemandem erzählen.
7. Überwinden
Nur für heute
werde ich etwas tun, wozu ich keine Lust habe. Sollte ich mich in meinen
Gedanken beleidigt fühlen, werde ich dafür sorgen, dass niemand es merkt.
8. Planen
Nur für heute
werde ich ein genaues Programm aufstellen. Vielleicht halte ich mich nicht
genau daran, aber ich werde es aufsetzen. Und ich werde mich vor zwei Übeln
hüten: vor der Hetze und vor der Unentschlossenheit.
9. Mut
Nur für heute
werde ich keine Angst haben. Ganz besonders werde ich keine Angst haben, und
mich an allem freuen, was schön ist. Und ich werde an die Güte glauben.
10. Vertrauen
Nur für heute
werde ich fest daran glauben – selbst wenn die Umstände das Gegenteil zeigen
sollten – , dass die gütige Vorsehung Gottes sich um mich kümmert, als gäbe es
sonst niemanden auf der Welt. - Nimm dir nicht zu viel vor. Es genügt die
friedliche, ruhige Suche nach dem Guten an jedem Tag zu jeder Stunde, und ohne
Übertreibung und mit Geduld.
( Dekalog der Gelassenheit nach Johannes XXIII. )
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