Freitag, 19. September 2014

Vom Träumen - eine kleine Annäherung

Träumen - nachgedacht
Träume sind nicht nur Narrative, die das Reale transzendieren, oder imaginäre Parallelwelten, sondern fundamentale Akte, die, in Auseinandersetzung mit den konkreten sozialen und politischen Bedingungen geschaffen, der Geschichte, der Natur und dem Leben erst ihre Bedeutung verleihen. Insofern bieten sie einen Schlüssel zum Überleben. Somit sind Vorschläge, Mythen, Wünsche und Träume präsent, um mit der Wirklichkeit zu korrespondieren und auf diese ein anderes Licht zu werfen. Spekulatives Denken ist in die Nähe dieser Traumdeutung anzusiedeln.
Der Traum führt durchs Leben, weil in ihm das Erbe des auf Zukunft gerichteten Geistes steckt. Die Erinnerung an das Vergangene springt um in Zukunftssehnsucht. Irgendwie ist der Traum das wahre Leben im Falschen.
Nicht als Flucht ist der Traum gemeint, sondern als Kritik, als Unterscheidung, indem er diese Differenz vom Wahren im Falschen aufzeigt.
Im Traum die Dinge, die andere nicht sehen, auf nicht spezialisierte Weise und untechnisch zusammenzubringen, das ist der Traum der Kunst, kein Produkt wie jedes andere, sondern ein wertvolles Erlebnis. In dieser Weise über den Traum als Reaktion auf Erfahrung nachdenken führt zu der offenen Frage, welcher Sinn soll dem enormen Input verliehen werden.

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